Wie entsteht eine EM Keramik-Krone?
Ich möchte hier ein paar Worte von Arno R. Kuhnlein vorausschicken, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger des Zahntechniker-Handwerks seit 1999,
„Zahnmedizin ist überwiegend Handwerk. Ein Zahnarzt sollte auch immer ein guter Handwerker sein und dem Zahntechniker stets gute und brauchbare Unterlagen schicken."
Dazu gehört ein Auftrag und Farbe der Zähne möglichst genau und detailliert.
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Man braucht ebenfalls gute Abformungen, genaue Bissregistrate und eine gelenkbezügliche Registrierung des Oberkiefers.
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„Haben Sie das schon gewusst?
Eine Stunde Zahnarztbehandlung als Begleitarbeit für die handwerkliche Anfertigung von Zahnersatz im zahntechnischen Labor erfordert für den Zahntechniker einen Arbeitsaufwand von ca. sechs bis acht Stunden, je nach Schwierigkeitsgrad. Nicht passender, neu gefertigter Zahnersatz ist also immer ein gewaltiges Minusgeschäft für das zahntechnische Labor.“
Zahntechnik ist in Deutschland heute im Vergleich günstig.
Der durchschnittliche Erlös – Stundensatz im Zahntechniker Handwerk lag im Jahr 2001 bei 54€.
Ein Zahntechniker muss umfangreiche Fertigkeiten und Kenntnisse erwerben, hat heute hohe Energiekosten bei der Erstellung der Arbeiten, und ein Labor erfordert hohe große Investitionen für Maschinen und Geräte.
Aus der Sicht dieser Rechnung sind viele Betriebe heute in einer sehr schwierigen Situation angekommen.
Zum Vergleich, ein Systemtechniker hat 2001 schon 100€ erwirtschaftet, ein Schlüsseldienstler 75€, Bäcker 65€, Telekomtechniker 60€.
Zur Sache.
Als erstes werden Modelle hergestellt
und diese in einem Artikulator eingestellt.
Anschließend werden Wachskäppchen für Metallgerüste modelliert.
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Und nun werden die Wachskappen auf ein Gusskanalsystem gesteckt
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und in einer feuerfesten Masse eingebettet.
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Nachdem die Masse abgebunden ist wird der Sockel entfernt
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und diese Form, Muffel genannt, in einen Vorwärmofen gestellt
und auf 900°C aufgeheizt, und je nach Größe der Muffel 20 bis 60 Minuten auf Temperatur gehalten.
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Dann wird die hochwertige Aufbrennlegierung in einer Vakuum-Druckgussanlage auf das Grad genau in einem Schmelztiegel geschmolzen.
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Die Muffel kommt glühend aus dem Vorwärmofen
und wird kopfüber mit der Öffnung auf den Schmelztiegel, mit der geschmolzenen Goldlegierung gesetzt.
...Der Deckel des Vakuum-Druckgussgerätes wird geschlossen...
und nun nach Auslösen des Gussvorgangs wird ein Vakuum in dem Guss-Zylinder hergestellt. Dann dreht der Zylinder um 180°,
die Goldlegierung fließt durch das drehen um 180° auf die Einfüllöffnung der Gussform.
Nachdem die Schmelze auf der Öffnung der Gussform liegt, wird Druck in den Zylinder gegeben und das Zahngold wird in die Hohlform gepresst.
Die Schmelze erstarrt und der Gießzylinder dreht wieder in die Ausgangsstellung zurück. Der Deckel wird wieder geöffnet und die noch glühende Gussform entnommen.
Das sind die ersten Schritte, die zu einer EM-Keramik-Krone führen.
Die Fortsetzung folgt. Sollte jemand Fragen im Forum dazu schreiben wollen, sollte er bitte dazu ein neues Thema eröffnen, so dass ich die Schilderung der Fertigung einer EM Krone nahtlos fortführen kann. Danke.
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